Rückblick: Vortrag „Die humanitäre Krise in Gaza“ mit Notärztin Verena Würz
Am gestrigen Abend fand der bewegende Vortrag „Die humanitäre Krise in Gaza“ mit der Notärztin Verena Würz statt. Sie ist Teil des medizinischen Teams der Hilfsorganisation CADUS, das vor Ort im Gazastreifen medizinische und technische Hilfe leistet. Koordiniert wird der Einsatz durch die EMT-Struktur der WHO – ein wichtiger Meilenstein, da es sich um das erste deutsche Emergency Medical Team handelt, das in dieser katastrophalen Lage in Gaza tätig ist.
Die Lage im Gazastreifen, wie sie von Frau Würz geschildert wurde, ist erschütternd: Die Infrastruktur ist nahezu vollständig zerstört. Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser liegen in Trümmern, und hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Es fehlt an grundlegenden Dingen wie Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung. Besonders Frauen und Kinder leiden unter den dramatischen Umständen.
Frau Würz gewährte den Zuhörerinnen und Zuhörern tiefe Einblicke in ihren Arbeitsalltag unter extremen Bedingungen. Sie berichtete von der schwierigen Aufgabe, unter Lebensgefahr Menschen zu behandeln, die oft ohne Perspektive oder Hoffnung zurückbleiben. Dabei schilderte sie nicht nur die humanitären und medizinischen Herausforderungen, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen und die persönlichen Schicksale, die sie im Einsatz erlebt hat.
Ein besonderes Augenmerk ihres Vortrags lag auf den Menschenrechtsverletzungen und der wiederholten Missachtung des Völkerrechts durch die israelische Armee. Frau Würz sprach offen über die Zerstörung ziviler Infrastruktur wie Krankenhäusern und Schulen sowie die gezielte Gewalt gegen Zivilistinnen und Zivilisten. Sie betonte, dass die systematischen Angriffe auf grundlegende Lebensgrundlagen und die Vertreibung der Bevölkerung gravierende Verstöße gegen internationales Recht darstellen, die das Leid der Menschen im Gazastreifen zusätzlich verschärfen.
Ein zentrales Thema ihres Vortrags war zudem die Widersprüchlichkeit und selektive Wahrnehmung in der medialen Berichterstattung. Frau Würz erklärte, wie wichtig es ist, sich ein umfassendes Bild von der Situation zu machen und kritisch mit einseitigen Darstellungen umzugehen.
Der Vortrag hinterließ bei allen Anwesenden einen bleibenden Eindruck. Er machte nicht nur die enorme Bedeutung humanitärer Hilfe deutlich, sondern auch die Notwendigkeit, Menschenrechtsverletzungen zu thematisieren und eine gerechte und menschenwürdige Lösung für die Krise in Gaza zu finden.
Wir bedanken uns herzlich bei Verena Würz für ihren aufschlussreichen und emotionalen Bericht sowie für ihr unermüdliches Engagement in einem der schwierigsten Krisengebiete der Welt.
Weitere Informationen über die Arbeit von CADUS und die Möglichkeiten, die Einsätze zu unterstützen, finden Sie hier.







