Im Rahmen der neuen Vortragsreihe “Interreligiöser Dialog” fand gestern die erste Veranstaltung zum Thema “Der christlich-islamische Dialog in Deutschland” mit Prof. Dr. Thomas Lemmen, Erzbistum Köln, statt.
Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die theologische Annäherung zwischen Christentum und Islam. Prof. Lemmen betonte die Wichtigkeit, die Gemeinsamkeiten der beiden Religionen zu entdecken, ohne die Unterschiede zu übersehen. Diese Auseinandersetzung diene dem Ziel, das Verhältnis zwischen Christentum und Islam auf einer fundierten Basis besser zu verstehen und auf Augenhöhe zu reflektieren.
Neben der theologischen Ebene hob Prof. Lemmen auch die gesellschaftliche Dimension des Dialogs hervor. Ein harmonisches Verhältnis zwischen Christen und Muslimen sei für den Zusammenhalt in einer multireligiösen Gesellschaft wie Deutschland von entscheidender Bedeutung. Der Dialog eröffne Chancen, Vorurteile abzubauen und ein Klima gegenseitiger Akzeptanz zu schaffen. Solche Begegnungen und der Dialog zwischen den Religionen stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zum friedlichen Zusammenleben.
Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der interreligiöse Austausch ist, um sowohl auf theologischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene Brücken zu bauen und Verständigung zu fördern.





Am Ende des Vortrags stellte Melanie Miehl, Vorstandsmitglied der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V., das Projekt zur Ausbildung und Qualifizierung von Musliminnen und Muslimen in der Notfallbegleitung/Notfallseelsorge vor. Seit 2009 bildet die Christlich-Islamische Gesellschaft in Kooperation mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland ehrenamtliche muslimische Notfallbegleiterinnen und Notfallbegleiter aus. Das Curriculum ist in enger Abstimmung mit den muslimischen Organisationen in Nordrhein-Westfalen erstellt worden. Die Ausbildung findet mit fachlicher Unterstützung von Mitarbeitenden der ökumenischen Notfallseelsorge, der Polizei und der Feuerwehr statt. Die enge Kooperation mit den bestehenden Systemen der Notfallseelsorge ist inhaltlich und organisatorisch alternativlos. Sie ist ein gelungenes Beispiel interreligiöser Zusammenarbeit.