„Der jüdisch-islamische Dialog: Geschichte und Gegenwart der jüdisch-muslimischen Beziehungen“
Im Rahmen der Vortragsreihe „Interreligiöser Dialog“ fand gestern eine Veranstaltung zum Thema „Der jüdisch-islamische Dialog – Geschichte und Gegenwart der jüdisch-muslimischen Beziehungen“ statt. Dr. Hakki Arslan, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für jüdische Studien – Simon Dubnow, referierte über die lange Geschichte und die aktuellen Herausforderungen der Beziehungen zwischen Muslimen und Juden.
Arslan erinnerte an die historische Verbundenheit beider Religionsgemeinschaften, die über den israelisch-palästinensischen Konflikt hinausreicht. Diese gemeinsamen Wurzeln seien die Grundlage für einen funktionierenden interreligiösen Dialog, der heute dringlicher denn je sei. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus in Deutschland, insbesondere durch populistische Kräfte, sei es wichtig, den Dialog zu fördern und die enge Verbindung zwischen Juden und Muslimen zu betonen.
Ein zentraler Punkt in Arslans Vortrag war die Erinnerung an die religiöse Pluralität der mittelalterlichen islamischen Welt, in der das Judentum eine zentrale Rolle spielte. Muslime und Juden hätten über Jahrhunderte hinweg friedlich zusammengelebt, und das Judentum habe in der Zivilisation des arabischen Islam eine einzigartige und fruchtbare Symbiose erfahren. Diese historische Perspektive solle als Inspiration für die heutigen Bemühungen um Verständigung dienen.
In einer Zeit, in der populistische und rechtsextreme Bewegungen zunehmend den Antisemitismus in Deutschland instrumentalisieren, sei es entscheidend, den gemeinsamen Weg der Muslime und Juden zu betonen, um gemeinsam gegen die Herausforderungen der Gegenwart anzugehen. Der Dialog zwischen den beiden Religionen biete nicht nur Chancen für ein besseres Miteinander, sondern auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.





